20.7.06

Linienbusse im Tiefflug

Das tropische Klima treibt einen aus der Stadt. Doch die hunderttausenden „Gratis“-Ryanair-WM-Tickets sind längst ausverkauft, und auch die Weltmeister-Bahncard ist jetzt wirklich nicht mehr zu haben. Was also tun, um dem aufgeheizten Pflaster dennoch vorübergehend auf preisgünstige Art und Weise zu entfliehen? Ökologisch korrekter als Flugzeug und sogar als atomstromgetriebene ICEs ist überraschenderweise ohnehin das klassische, wenn auch sexappeallose Armeleutetransportmittel Reisebus.

Jetzt endlich hat man auch beim hiesigen Carrier Berlinlinienbus die Zeichen der Zeit erkannt und bietet analog zu Billigfliegern und Bahn-Sparpreisen Frühbuchertarife unter dem wenig originellen Namen „Super-Aktionspreise“ an. Zwar immer noch nicht ganz so billig wie das internationale Vorbild Megabus, das Fahrten in Großbritannien und den USA ab 1,50 in der jeweiligen Landeswährung anbietet, aber mit zuschlagsfreien neun Euro pro einfacher Strecke auf jeden Fall deutlich günstiger als Flugzeug-Pseudonulltarife oder Bahnsparpreise. Für den Aktionspreis kommt man beispielsweise nach Hannover, Hamburg und – derzeit besonders interessant – in diverse Ostseebäder. Weiter entfernte Ziele im In- und Ausland sind für 19 bis 49 Euro erreichbar.

Wie immer bei derartigen Schnäppchen muss man rechtzeitig den konkreten Bus buchen: Mindestens eine Woche, maximal 60 Tage im voraus. Buchbar sind die Berlinlinienbustickets in den meisten Reisebüros. Kleiner Haken: Die sparsame Reisegruppe sollte nicht allzu groß sein. Die vorsichtige Nachfrage zur Kontingentierung wird mit entwaffnender Offenheit beantwortet: „immer drei Plätze pro Bus“. Sind andererseits immerhin rund fünf Prozent der Sitze bei einem normalen Reisebus. Viel mehr gibt’s vermutlich bei Ryanair und Konsorten im Durchschnitt auch nicht.

www.berlinlinienbus.de, Tel. 861 93 31

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